Vorlesung · Ressourcen

02 Übung Unternehmensrechnung

12. Oktober 2025

Übungsaufgaben

unternehmenrechnung

Hinweis

Dies sind unverarbeitete Notizen udn Ausführungen. Bitte vergibt mir, wenn die Formatierung nicht immer perfekt ist. oder Notizen nicht 100% dargestellt sind. Screenshots fehlen auch noch. Deshalb fehlt manchmal was.

Aufgabe 1

  1. Welche Unterschiede bestehen zwischen Inventar und Bilanz?
  2. Die Möbelschreinerei "Eder KG" hat am 31.12.2019 Bestände durch eine Inventur ermittelt (siehe Tabelle unten):
    1. Ermitteln Sie das Inventar zum 31.12.2019
    2. Erstellen Sie die dazugehörige Bilanz nach den gesetzlichen Vorschriften.
PositionBetrag (€)
Kassenbestand1.250
1 Schreibtisch im eigenen Büro, Anschaffung 081.200
2 Wohnzimmergarnituren à 7.00014.000
1 LKW, Baujahr 0520.000
15 Stühle à 50750
10 Aktien der ABC-AG à 250, zur dauernden Anlage2.500
Forderungen gegenüber Thomas Müller1.800
1 bebautes Grundstück500.000
1 Aktenschrank im eigenen Büro, Anschaffung 091.400
Darlehensverbindlichkeiten bei der Volksbank300.000
Forderungen gegenüber der Schmidt GmbH3.300
10 Schränke à 2302.300
Lieferverbindlichkeiten bei der Wohn GmbH11.000
1 PKW, Baujahr 0828.000
Forderungen gegenüber Heinz Meier1.500
Lieferantenverbindlichkeiten bei der Möbel AG20.000
3 Küchen à 3.0009.000
Bankguthaben bei der Sparkasse6.000
2 Schlafzimmer à 3.5007.000

Eigene Lösung

  1. Unterschiede zwischen Inventar und Bilanz? Das Inventar unterscheidet sich von der Bilanz derlei, dass das Inventar alle einzelnen Posten aufführt. Also Detailliert wird aufgelistet wie viel bzw. in welchem Wert ein Inventarstück vorhanden ist. Das Inventar gibt der Inventur auch noch ein wenig Struktur, damit ähnliche Posten beieinander aufgelistet werden. Bei kleinen Firmen mit nur wenig Inhalt mag dies kaum von der Bilanz zu Unterscheiden, aber bei größeren Firmen kann ein Inventar auch die Länge eines Buches vorweisen. Auch führt das Inventar keine Aufteilung in Aktiva und Passiva mit einer Gleichheit im Betrag der beiden, sondern teilt die Inventur in 3 große Bereiche auf:
  • Vermögen,
  • Schulden und
  • Eigenkapital (Reinvermögen).

Die Bilanz hingegen gruppiert die Einzelnen Posten in Oberbegriffe zusammen und trennt sog. Aktivposten und Passivposten voneinander und bilanziert diese (Also die Summe der Aktivposten müssen die Summe der Passivposten sein) , die nach dem Gesetz vordefiniert sind, sodass ein schneller Überblick über den Inhalt einer Firma gewonnen werden kann. Die Bilanz soll gerade übersichtlich sein und nicht detailliert.


2a) Ermitteln Sie das Inventar

  • A. Vermögen - 600.000,- EUR
    • Anlagevermögen
      • Grundstücke 500.000,- EUR
        • 1 bebautes Grundstück 500.000,-
      • Fuhrpark 48.000,00 EUR
        • 1 LKW, Baujahr 05: 20.000,- EUR
        • 1 PKW, Baujahr 09 : 28.000,-
      • Betriebs- und Geschäftsausstattung: 2.600,- EUR
        • 1 Aktenschrank 1.400.-
        • 1 Schreibtisch im eigenen Büro Anschaffung 08: 1.200,- EUR
      • Finanzanlagen 2.500,- EUR
        • 10 Aktien der ABC AG á 250,- zur dauernden Anlage: 2.500,- EUR
    • Umlaufvermögen
      • Fertige Erzeugnisse :33.050,- EUR
        • 2 Wohnzimmergarnituren á 7k : 14.000,- EUR
        • 2 Schlafzimmer á 3.500,- : 7.000,-
        • 3 Küchen á 3k : 9.000,-
        • 10 Schränke á 230,- : 2.300,-
        • 15 Stühle á 50: 750,00EUR
      • Forderungen aus Lieferungen und Leistungen: 6.600,- EUR
        • Forderungen gegenüber der Schmidt GmbH 3.300,-
        • Forderungen gegenüber Thomas Müller 1.800
        • Forderungen gegenüber Heinz Meier 1.500,-
      • Bares: 7.250,-
        • Bankguthaben 6.000,-
        • Kassenbestand 1.250,00 EUR
  • B. Schulden - 331.000,- EUR
    • I. Langfristige Schulden 300.000,- EUR
      • Darlehen
        • Darlehensverbindlichkeiten bei der Volksbank 300.000,-
    • II kurzfristig 31.000,- EUR
      • Verbindlichkeiten aus LuL
        • Lieferverbindlichkeiten bei der Möbel AG: 20.000,-
        • Lieferverbindlichkeiten bei der Wohn GmbH: 11.000,-
  • C. Ermittlung des Eigenkapitals
    • Vermögen - Schulden
    • 600.000,- - 331.000,-
      • -269.000,- EUR

Musterlösung

Inventar:

  • Das Ergebnis der Bestandsaufnahme der Inventur , wird in geordneter Form in einem Bestandsverzeichnis, dem Inventar, festgehalten
  • Das Inventar ist eine detaillierte Aufstellung sämtlicher Vermögensgegenstände und Schuldwerte eines Unternehmens zu einem Stichtag in Staffelform
  • Das Bestandsverzeichnis ist gegliedert in Vermögen und Schulden
  • Aus der Differenz zwischen den Vermögensgegenständen und Schulden errechnet sich das Reinvermögen (beziehungsweise das Eigenkapital)
  • Die Reihenfolge innerhalb des Vermögens ergibt sich daraus, wie lange die Vermögensteile im Unternehmen gebunden sind und genutzt werden (Liquidierbarkeit).

Bilanz:

  • Stichtagsbezogene Darstellung (Gegenüberstellung) der Vermögensgegenstände und Schulden einer Unternehmung in Kontenform
  • Die Basis f+r die Bilanz bildet das Inventar
  • Die Bilanz ist aufgeteilt in AKTIVA (Vermögensgegenstände) und Passiva (=Eigenkapital) und Fremdkapital
    • Dabei gilt immer, dass der Wert der Aktiv-Seite und dem Wert der Passiv-Seite entspricht
  • Die Reihenfolge der Aktiva ergibt sich daraus, wie lange die Aktive im Unternehmen gebunden sind und genutzt werden (Liquidierbarkeit), die Reihenfolge der Passiva sich aus den Fristigkeiten
    • Langfristig kommen oben und Kurzfristig unten
    • Schnell Liquidierbar unten

Passiva zeigt wo die Mittel herkommen und Aktiva zeigen wie die verwendet wurden.


2a)

  • A. Vermögen - 600.000,- EUR
    • Anlagevermögen
      • Grundstücke 500.000,- EUR
        • 1 bebautes Grundstück 500.000,-
      • Fuhrpark 48.000,00 EUR
        • 1 LKW, Baujahr 05: 20.000,- EUR
        • 1 PKW, Baujahr 09 : 28.000,-
      • Betriebs- und Geschäftsausstattung: 2.600,- EUR
        • 1 Aktenschrank 1.400.-
        • 1 Schreibtisch im eigenen Büro Anschaffung 08: 1.200,- EUR
      • Finanzanlagen 2.500,- EUR
        • 10 Aktien der ABC AG á 250,- zur dauernden Anlage: 2.500,- EUR
    • Umlaufvermögen
      • Fertige Erzeugnisse :33.050,- EUR
        • 2 Wohnzimmergarnituren á 7k : 14.000,- EUR
        • 2 Schlafzimmer á 3.500,- : 7.000,-
        • 3 Küchen á 3k : 9.000,-
        • 10 Schränke á 230,- : 2.300,-
        • 15 Stühle á 50: 750,00EUR
      • Forderungen aus Lieferungen und Leistungen: 6.600,- EUR
        • Forderungen gegenüber der Schmidt GmbH 3.300,-
        • Forderungen gegenüber Thomas Müller 1.800
        • Forderungen gegenüber Heinz Meier 1.500,-
      • Bares: 7.250,-
        • Bankguthaben 6.000,-
        • Kassenbestand 1.250,00 EUR
  • B. Schulden - 331.000,- EUR
    • I. Langfristige Schulden 300.000,- EUR
      • Darlehen
        • Darlehensverbindlichkeiten bei der Volksbank 300.000,-
    • II kurzfristig 31.000,- EUR
      • Verbindlichkeiten aus LuL
        • Lieferverbindlichkeiten bei der Möbel AG: 20.000,-
        • Lieferverbindlichkeiten bei der Wohn GmbH: 11.000,-
  • C. Ermittlung des Eigenkapitals
    • Vermögen - Schulden
    • 600.000,- - 331.000,-
      • -269.000,- EUR

2b) Aufstellung der Bilanz

Genereller Aufbau

  • Aktiva
    • Anlagevermögen
      • Immaterielle Gegenstände
      • Sachanlagen
      • Finanzanlagen
    • Umlaufvermögen
      • Vorräte
      • Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
      • Zahlungsmittel
    • Rechnungsabgrenzungsposten
    • Aktive Latente Steuern
    • Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung
  • Passiva
    • Eigenkapital
    • Rückstellungen
    • Verbindlichkeiten
    • Rechnungsabgrenzungsposten
    • Passive Latente Steuern

Bilanz Aktiva

  • Anlagevermögen 600.000,-
    • Sachanlagen 550.600 EUR
      • Grundstücke 500.000,- EUR
      • Fuhrpark 48.000,00 EUR
      • Betriebs- und Geschäftsausstattung: 2.600,- EUR
    • Finanzanlagen 2.500,- EUR
  • Umlaufvermögen 46.900 EUR
    • Waren: 33.050,- EUR
    • Forderungen : 6.600,- EUR
    • Zahlungsmittel: 7.250,-

Passiva

  • Eigenkapital: 269.000 EUR
  • Fremdkapital 331.000 EUR
    • Darlehensverbindlichkeiten: 300.000 EUR
    • Lieferantenverbindlichkeiten 31.000 EUR

Aufgabe 2

  1. Was wird unter einer Bilanz verstanden?
  2. Wie heißen die beiden Seiten der Bilanz?
  3. Welche Seite der Bilanz gibt Auskunft über die Mittelverwendung?
  4. Welche Seite der Bilanz gibt Auskunft über die Mittelherkunft?
  5. Was wird auf der Aktivseite und was auf der Passivseite der Bilanz ausgewiesen?
  6. Wie ist die Aktivseite gegliedert?
  7. Wie ist die Passivseite der Bilanz gegliedert?

Eigene Lösungen

  1. Was wird unter einer Bilanz verstanden? Stichtagsbezogene Darstellung (Gegenüberstellung) der Vermögensgegenstände und Schulden einer Unternehmung in Kontenform. Die Basis für die Bilanz bildet das Inventar.

  1. Wie heißen die beiden Seiten der Bilanz?
  • Aktiva
  • Passiva

  1. Welche Seite der Bilanz gibt Auskunft über die Mittelverwendung? Aktiva

  1. Welche Seite der Bilanz gibt Auskunft über die Mittelherkunft? Passiva

  1. Was wird auf der Aktivseite und was auf der Passivseite der Bilanz ausgewiesen?
  • Aktiva
    • Anlagevermögen
      • Immaterielle Gegenstände
      • Sachanlagen
      • Finanzanlagen
    • Umlaufvermögen
      • Vorräte
      • Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
      • Zahlungsmittel
    • Rechnungsabgrenzungsposten
    • Aktive Latente Steuern
    • Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung
  • Passiva
      • Eigenkapital
    • Rückstellungen
    • Verbindlichkeiten
    • Rechnungsabgrenzungsposten
    • Passive Latente Steuern

  1. Wie ist die Aktivseite gegliedert? Nach Liquidierbarkeit gegeliedert

  1. Wie ist die Passivseite der Bilanz gegliedert? Nach Fristigkeit gegeliedert

Musterlösung

  1. Was wird unter einer Bilanz verstanden? Eine komprimierte Gegenüberstellung von Vermögen (Vermögensgegenstände) und Kapital (Schulden + EK) zu einem bestimmten Zeitpunkt

  2. Wie heißen die beiden Seiten der Bilanz? Aktiva (linke Seite der Bilanz, bildet das Vermögen ab)
    und Passiva ( rechte Seite der Bilanz, bildet das Kapital ab)

  3. Welche Seite der Bilanz gibt Auskunft über die Mittelverwendung? Aktivseite Investition / Mittelverwendung
    Information darüber, wie das Kapital angelegt wurde

  4. Welche Seite der Bilanz gibt Auskunft über die Mittelherkunft?

Passivseite
Mittelherkunft/ Finanzierung
Woher das Kapital stammt

  1. Was wird auf der Aktivseite und was auf der Passivseite der Bilanz ausgewiesen?

Wie in Aufgabe 2

  1. Wie ist die Aktivseite gegliedert?

Die Gliederung der Aktivseite erfolgt grundsätzlich nach dem Kriterium der Liquidierbarkeit ("Verflüssigbarkeit")

  1. Wie ist die Passivseite der Bilanz gegliedert?

Die Gliederung der Passivseite erfolgt ... ...primär nach dem Kriterium der Rechtsverhältnisse ...sekundär nach dem Kriterium der Fälligkeit


§ 247 Abs. 1 HGB

  1. Was sind Motive für den Abschluss von Teilperioden?
  2. Warum sind beim Erstellen von Teilperioden Bewertungen notwendig?

Musterlösung

  1. Was sind die Motive für den Abschlussperioden?

    • Bemessungsgrundlage für Ausschüttungen an die EK-Geber
    • Bemessungsgrundlage für den Fiskus (Steuern)
    • Informationen für den Gläubiger (FK-Geber, ggf. als Grundlage für die weitere Kreditgewährung)
    • Informationen für die Geschäftsführung, ob und wie erfolgreich gearbeitet wurde
  2. Warum sind beim Erstellen von Teilperioden Bewertungen notwendig?

    • Der Abschluss einer Teilperiode eine Momentaufnahme
    • Wirtschaftskreisläufe (Güter und Geldkreisläufe) sind zum Teil nicht abgeschlossen und können nicht bewertet werden
    • Es muss entschieden werden, welchen Wert der nicht abgeschlossene Vermögens- und schuldteil hat
    • Totalperioden werden in äquidistante (gleich weit entfernte) Teilperioden (Geschäftsjahr) zerlegt, um die einzelnen Zwischenabschlüsse miteinander vergleichbar zu machen.